8.2. Erstellen der Datei /etc/fstab

Die Datei /etc/fstab wird von einigen Programm benutzt, um festzustellen, wo und in welcher Reihenfolge Partitionen eingehängt werden sollen und welche Dateisysteme geprüft werden müssen. Erstellen Sie nun eine neue Tabelle der Dateisysteme:

cat > /etc/fstab << "EOF"
# Begin /etc/fstab

# file system  mount-point  type   options         dump  fsck
#                                                        order

/dev/<xxx>     /            <fff>  defaults        1     1
/dev/<yyy>     swap         swap   pri=1           0     0
proc           /proc        proc   defaults        0     0
sysfs          /sys         sysfs  defaults        0     0
devpts         /dev/pts     devpts gid=4,mode=620  0     0
tmpfs          /dev/shm     tmpfs  defaults        0     0
# End /etc/fstab
EOF

Natürlich müssen Sie <xxx>, <yyy> und <fff> mit den korrekten Werten für Ihr System ersetzen — zum Beispiel hda2, hda5 und ext3. Die Details zu den sechs Feldern in dieser Tabelle finden Sie mittels man 5 fstab.

Der Mountpunkt /dev/shm für das tmpfs-Dateisystem wird hier eingefügt, um POSIX-konformes shared memory zu gewährleisten. Ihr Kernel muss Unterstützung dafür haben damit das funktioniert — mehr darüber finden Sie im nächsten Abschnitt. Beachten Sie bitte, dass zur Zeit nur wenige Programme POSIX shared memory verwenden. Daher können Sie den Mountpunkt /dev/shm als optional betrachten. Mehr Informationen dazu finden Sie in Documentation/filesystems/tmpfs.txt im Quellordner Ihrer Kernel-Quellen.

Dateisysteme, die ursprünglich aus MS-DOS oder Windows stammen (das sind: vfat, ntfs, smbfs, cifs, iso9660, udf) müssen mit dem mount-Parameter „iocharset“ eingebunden werden, damit Nicht-Ascii-Zeichen in Dateinamen korrekt behandelt werden können. Der Wert des Parameters sollte Ihrer Locale-Einstellung entsprechen, so angepasst, dass der Kernel ihn verstehen kann. Dies funktioniert nur, wenn der nötige Zeichensatz (zu finden unter File systems -> Native Language Support) in den Kernel eingebaut oder als Modul kompiliert ist. Der Parameter „codepage“ ist des Weiteren für vfat- und smbfs-Dateisysteme erforderlich. Der Wert sollte der in Ihrem Land unter MS-DOS verwendeten Codepage entsprechen. Um beispielsweise einen USB-Stick in ru_RU.KOI8-R einzubinden, muss der Benutzer diese Zeile in /etc/fstab eintragen:

noauto,user,quiet,showexec,iocharset=koi8r,codepage=866

Die entsprechenden Optionen für ru_RU.UTF-8 lauten:

noauto,user,quiet,showexec,iocharset=utf8,codepage=866
[Anmerkung]

Anmerkung

Im letzteren Fall wird der Kernel die folgende Meldung ausgeben:

FAT: utf8 is not a recommended IO charset for FAT filesystems,
    filesystem will be case sensitive!

Diese Meldung sollte einfach ignoriert werden, da alle anderen Werte für „iocharset“ zu einer fehlerhaften Darstellung der Dateinamen in UTF-8 führen würden.

Es ist ebenso möglich, die Werte für codepage und iocharset für bestimmte Dateisysteme bereits bei der Kernelkonfiguration festzulegen. Die nötigen Parameter finden Sie unter „Default NLS Option“ (CONFIG_NLS_DEFAULT), „Default Remote NLS Option“ (CONFIG_SMB_NLS_DEFAULT), „Default codepage for FAT“ (CONFIG_FAT_DEFAULT_CODEPAGE) und „Default iocharset for FAT“ (CONFIG_FAT_DEFAULT_IOCHARSET). Für das NTFS-Dateisystem gibt es derzeit keine Möglichkeit, die Werte in der Kernelkonfiguration vorzugeben.